St. Kasimir Geschichte
Der Mainzer Domherr Graf Casimir Ferdinand von Waldbott zu Bassenheim war es, der 1711 in Seelenberg, das nach seiner Neugründung noch kein Gotteshaus besaß, die Heilig-Blut-Kirche errichten ließ.
Am 5.10.1711 wurde die für damalige Zeiten große Kirche von dem Weihbischof Edmund Gedult von Jungenfeld eingeweiht,
Spätere Ausgrabungsarbeiten legten die Fundamente von zwei ehemaligen St. Otmar Kapellen frei, erstmals urkundlich erwähnt wird höchstwahrscheinlich die zweite Otmar-Kapelle im Jahre 1272.
Warum aus der Heilig-Blut-Kirche eine St. Kasimir-Kirche wurde, ist nicht überliefert. Sei es, weil der Erbauer diesen Namen trug oder weil der heilige Casimir ein Verehrer des Heiligen Blutes Jesu Christi war? Er wurde 1458 als Sohn des Königs Casimir von Polen und Litauen sowie Elisabeth von Habsburg in Krakau geboren. Casimir starb am 4.März 1484 und wurde im Jahre 1521 von Papst Leo X. heilig gesprochen. Deshalb findet jährlich am 4. März das Patronatsfest der Kirche statt.
Die Orgel, ein Werk des Igstadter Meisters Voigt, wurde 1847 angeschafft.
Die besonders in winterlicher Zeit zu jammervollen Tönen neigende Orgel wurde mehrfach überholt – zuletzt 1998, bevor sie im Oktober wieder feierlich eingeweiht und in Betrieb genommen werden konnte.
Erwähnenswert ist auch das Walldürner Kreuz – es stellt das Blutwunder dar, welches in Walldürn geschehen sein soll. Auch heute noch pilgern jedes Jahr am Tag nach Fronleichnam Menschen aus den Feldberggemeinden dorthin.
Die Außenkanzel stammt noch aus der Zeit der großen Wallfahrten.
Über dem Kirchenportal ist das Wappen der Bassenheimer zu sehen. Wenn ein Geschlecht, wie das der Bassenheimer erloschen ist, wird deren Wappen gedreht – wie an der St.Kasimir-Kirche zu sehen ist.